Die transatlantische Beziehung im Wandel: EU-Gegenzölle wohl Mitte April

 

Der Einführung von Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte und angekündigte weitere handelspolitische Maßnahmen der USA gegenüber der EU, bleiben in Brüssel nicht unerwidert. Gegenmaßnahmen der EU sollen nunmehr vermutlich Mitte April greifen, außer es kommt zu einer Verhandlungslösung.
Maroš Šefčovič, Kommissar für Handel und wirtschaftliche Sicherheit, institutionelle Beziehungen und Transparenz, teilte Ende letzter Woche mit, dass die Vergeltungszölle der EU auf US-Waren nun etwas später eingeführt werden als zunächst geplant. Weiters werden neue Verhandlungen mit Vertretern der Vereinigten Staaten angestrebt.
Am 12. März wurden, wie hier bereits berichtet, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Importe von Stahl und Aluminium in die USA eingeführt, davon sind auch Importe aus der EU betroffen, insgesamt rund 5 Prozent aller EU-Exporte in die USA. Am 26. März wurden zuletzt Zölle um 25 Prozent auf Importe von Autos und Autoteilen in die USA verkündet, die ab 3. April eingehoben werden sollen. Weitere Zölle auf andere EU-Produkte könnten noch folgen, für 2. April werden weitere US-Ankündigungen diesbezüglich erwartet.
Anfang März hatte die Europäische Kommission die rasche Wiedereinführung von europäischen Gegenzöllen aus der ersten Amtszeit Trumps angekündigt, die aktuell (nach Verhandlungen mit der Biden-Administration) suspendiert sind. Statt ab 1. April sollen diese Gegenmaßnahmen nunmehr ab Mitte April wieder in Kraft treten, vermutlich zeitgleich mit weiteren EU-Maßnahmen in Reaktion auf die neuen Zölle der Trump-Regierung.
Kommissar Maroš Šefčovič reiste diese Woche zudem nach Washington D.C., um sich direkt mit US-Handelsminister Howard Lutnick und dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer zu treffen.