EU blickt nach Lateinamerika

Angesichts aktueller geopolitischer Herausforderungen blickt die EU nach Lateinamerika: Die neue Agenda für die EU-Beziehungen mit Lateinamerika und der Karibik soll die strategische Partnerschaft mit der Region in den Bereichen Politik, Handel und Innovation verstärken und modernisieren.

Die Kommission präsentierte die Neue Agenda für die Beziehungen der EU zu Lateinamerika und der Karibik. Im Mittelpunkt stand die Präsentation eines Strategiepapiers durch den Hohen Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik, welches betont wie wichtig es sei, angesichts „zunehmender geopolitischer Herausforderungen“ den Zugang zu den Rohstoffen und Ressourcen in Lateinamerika zu sichern. Besonders in diesem Zusammenhang solle die EU daher den Abschluss der jahrzehntelang andauernden Verhandlungen zum Handelsabkommen mit dem südamerikanischen Mercosur-Block als vorrangig betrachten.

Die neue EU-Agenda zeigt Ambitionen, die Beziehungen mit der gesamten Region Lateinamerika und Karibik zu vertiefen. Die EU betrachtet die Region als einen natürlichen Partner mit starken historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bindungen.

Die Lieferung von kritischen Rohstoffen wird ebenfalls eine wichtige Rolle während eines Gipfeltreffens Mitte Juli 2023 in Brüssel sein. Während des Treffens soll ein umfassendes EU-Programm für Investitionen in grüne und digitale Transformationsprojekte in Lateinamerika vereinbart werden, sowie ein Abkommen im Rahmen des Critical Raw Materials Act, dem Europäischen Gesetz über kritische Rohstoffe, welches sich zurzeit im Gesetzgebungsverfahren befindet, diskutiert werden.