Potenzielle Kommissionspräsidenten stellen sich den drängenden Fragen unserer Zeit

In der Eurovision-Live-Debatte im europäischen Parlament in Brüssel diskutierten fünf Spitzenkandidat:innen für das Amt des oder der Kommissionspräsident:in über zentrale Themen wie Wirtschaft, Verteidigung, Klima und Migration. Die Debatte bot Einblicke in unterschiedliche Ansätze und Visionen, wie die EU mit aktuellen Herausforderungen umgehen sollte.

 

 

Am 23.05. fand im EU-Parlament in Brüssel die Eurovision-Live-Debatte zwischen den Spitzenkandidaten für das Amt des oder der Kommissionspräsidenten statt. Von 15:00 bis 16:45 Uhr diskutierten fünf Kandidat:innen über verschiedenste Themen wie Wirtschaft, Jobs, Verteidigung, Sicherheit, Klima, Umwelt, Migration und Innovation. Dazu gehörten der Österreicher Walter Baier von den Europäischen Linken, Sandro Gozi aus Italien, welcher der Fraktion Renew Europe angehört, die aktuelle Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aus Deutschland, die für die Fraktion der Europäischen Volkspartei antritt, sowie die Deutsche Terry Reintke der Europäischen Grünen und EU-Kommissar Nicolas Schmit aus Luxemburg, von der Sozialdemokratischen Partei Europas. Die Fragen zu einer Vielfalt an Themen wurden von den beiden Moderatoren Annelies Beck und Martin Řezníček, sowie auch vom Publikum im Plenarsaal, aber auch von den Zuschauern auf den jeweiligen Veranstaltungen der Verbindungsbüros des Parlaments in den Mitgliedstaaten gestellt.
Der erste Themenschwerpunkt behandelte Wirtschaft und Jobs. Eine wichtige Frage dazu war, wie man gegen Armut vorgehen und wie neue Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Im Rahmen des zweiten Themengebiets „Verteidigung und Sicherheit” wurde eine Frage von einem Erstwähler gestellt. Die Frage zielte darauf ab, Möglichkeiten zur Stärkung der Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich und zur besseren Integration der Verteidigungsmärkte zu erörtern.
Eine weitere Frage aus dem Publikum bezog sich auf den Krieg in der Ukraine. In diesem Zusammenhang wurde die Frage aufgeworfen, ob die EU sich weiterhin auf den Waffenankauf und die Militärausbildung in der Ukraine konzentrieren sollte oder ob man sich mehr auf die eigenen Mitgliedstaaten fokussieren sollte.
Das dritte Themenpaket widmete sich dem Thema Klima und Umwelt. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, wie die EU ihre klimapolitischen Ziele erreichen möchte, ohne das Wirtschaftswachstum dabei zu beeinträchtigen.
Der letzte Themenschwerpunkt lag bei Innovation und Technologie.
Im Anschluss an jeden Themenschwerpunkt hatten die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten die Möglichkeit, sich in sogenannten Spotlightinterviews weiteren Fragen zu stellen. Den Anfang machte Schmit, der sich insbesondere für bessere Arbeitsbedingungen, die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze, die Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt und die Gewährung angemessener Sozialleistungen einsetzt. Der zweite Kandidat Gozi möchte ein demokratischeres und mächtigeres Europa. Reitke betont in ihrem Spotlight-Interview, dass die Klimakrise nur gemeinsam bewältigt werden könne. Dazu seien grüne Arbeitsplätze und Infrastruktur erforderlich, gleichzeitig sei bei weiteren Verzögerungen mit steigenden Kosten zu rechnen. Die derzeitige Kommissionspräsidentin von der Leyen betonte, dass sie sich für ein starkes Europa mit Wohlstand, Demokratie und Sicherheit einsetze. Der letzte Kandidat Baier möchte sich für den Kampf gegen die Armut einsetzen und den Menschen direkt helfen.