Am Mittwoch, den 13. September 2017 hielt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker seine jährliche Rede zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament, in der er die Prioritäten der Europäischen Kommission für das kommende Jahr sowie seine Vision zur Zukunft der EU skizzierte.Schwerpunkte seien unter anderem die Stärkung des Handelsprogramms, eine wettbewerbsfähige Industrie, die u.a. federführend in den Bereichen Innovation, Digitalisierung sowie Klimawandel werden soll. Hier setzt Juncker auf die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens.
Weitere Prioritäten für das Arbeitsprogramm 2018 sieht Juncker in den Bereichen Cyber-Security, wo er die Schaffung einer europäischen Internet-Sicherheitsagentur vorschlägt und Migration. Zwar konnten der Flüchtlingszustrom und das Ertrinken im Mittelmeer schon eingedämmt werden; dennoch sei es weiterhin Ziel, legale Wege der Einwanderung in die EU zu schaffen. Gleichzeitig müsse am System der Rückführung und an den Lebensbedingungen in den Auffangzentren gearbeitet werden.
Präsident Juncker stellte weiter ein Szenario zur Zukunft der EU vor, welches auf den drei Grundprinzipien Freiheit, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit gründet. Die Union muss auf vielen Ebenen gestärkt werden, etwa im Sozialbereich, der Erweiterungspolitik und dem Binnenmarkt. So müsse man den Ländern des Westbalkans beispielsweise glaubhafte Beitrittsperspektiven aufzeigen. Für die Türkei sieht Juncker in absehbarer Zeit jedoch keine Möglichkeit einer Mitgliedschaft.